Secret Place und Touri-Hotspot
Sri Lanka ist reich an Erlebnissen
Florian
April 28, 2025
Sri Lanka – ein Land der Gegensätze, der Extreme, der schieren Eruption innerer Überwältigung, umgeben von unberührter Natur und menschenüberfluteten Straßen. Kurz gesagt, Sri Lanka lässt sich anscheinend nicht in wenigen Worten beschreiben. Als Autor muss ich, wie in kaum einem anderen Land, so darauf achten, nicht in eine inflationäre Verwendung von Superlativen zu verfallen!
Weltreise – Sri Lanka
Sri Lanka: Zwischen Surferparadies und versteckten Oasen
Die Inselnation südlich Indiens ist gerade in Deutschland schon lange populär als Surferparadies und so sind einige der Strände im Süden der Insel ausgesprochen touristisch angehaucht, allen voran denke ich hier an Hikkaduwa. Hier trifft man auf Einheimische, die flüssig deutsch sprechen. Andernorts ist das ganz anders und wir arteten förmlich aus zum heißbegehrten Objekt für Fotos und Selfies, da wir so exotisch anmuteten mit unseren hellen Haaren und der noch wenig Sonne gewohnten Hautfärbung.
Natürlich werdet ihr unterwegs auch auf typische Touristenfallen stoßen – vor allem in Küstenregionen. Überteuerte Whale-Watching-Touren, stundenlange Jeepsafaris im Stau oder scheinbar „hilfreiche“ Schildkrötenstationen, die in Wahrheit nur auf Fotos aus sind: All das kann passieren. Aber lasst euch davon nicht die Magie des Reisens nehmen.
Denn dann gibt es sie wieder – diese stillen, kraftvollen Momente, die alles entschädigen: Wasserfälle ohne Menschenmassen. Wilde Tiere, die ihr völlig unerwartet entdeckt. Kleine, unscheinbare Cafés, in denen ihr für ein paar Cent großartigen Kaffee, warmes Gebäck oder traditionelle Gerichte bekommt und euch mit Fremden versteht, ohne auch nur ein Wort zu teilen. Das sind die Momente, die bleiben.
Und nein – wir verraten euch hier keine geheimen Orte. Manche Plätze verlieren ihren Zauber, wenn sie plötzlich jeder kennt. Außerdem würdet ihr euch um das beste Gefühl überhaupt bringen: den Nervenkitzel, eure eigenen Entdeckungen zu machen. Und glaubt uns – es warten viele davon auf euch.
Es dürfte Euch nach den bisherigen Eindrücken bereits klar geworden sein: Sri Lanka erlebt man nicht an nur einem Ort. Wenn Ihr dieses Land wirklich spüren wollt, dann müsst Ihr unterwegs sein – raus aus einer Unterkunft, rein ins nächste Kapitel. Stück für Stück sammelt Ihr Eindrücke, die sich erst später wie ein großes Puzzle zu einem Gesamtbild zusammenfügen: ein Land, das Euch nicht an einem Fleck packt, sondern auf der gesamten Reise.
Wir entschieden uns für die komfortabelste Variante – einen privaten Fahrer, der uns elf Tage lang quer über die Insel begleitete. Natürlich könnt Ihr auf Sri Lanka auch deutlich günstiger reisen, mit Bus und Bahn, Schulter an Schulter mit dem Alltag. Doch selbst unsere Lösung ist für europäische Verhältnisse überraschend erschwinglich und sie schenkt Euch etwas, das man unterwegs nicht kaufen kann: Zeit, Leichtigkeit und einen einheimischen Blick auf das Unentdeckte. Unser Fahrer führte uns zu versteckten Orten, passte sich unseren Wünschen an, ließ uns verweilen, wann immer uns ein Moment nicht mehr losließ – und fuhr weiter, wenn wir noch hungrig auf das Nächste waren.
Unsere Route führte uns von Negombo im Westen nach Sigiriya mit dem mächtigen Löwenfelsen, weiter nach Kandy, hinein in das grüne Hochland rund um Nuwara Eliya, wo sich Teeplantagen wie ein Teppich über die Berge legen. Wir streiften durch Ella, tauchten im Süden in die Wildnis des Yala-Nationalparks ein, verbrachten einen Tag in Mirissa und folgten schließlich der Küste über Galle und Hikkaduwa zurück nach Negombo. Eine Reise wie ein Atemzug – mal ruhig, mal wild, aber immer lebendig.
Wer von Euch hätte es nicht geahnt? Unser erstes großes Ziel war der legendäre Lions Rock. Über mehr als tausend schmale, windumtoste Stufen steigt Ihr hinauf – Stufe für Stufe, Atemzug für Atemzug, den Blick auf einen Felsblock gerichtet, der wie ein naturgewordener Palast aus der sonst flachen Landschaft ragt. Einst thronte hier ein Tempel, heute sitzen nur noch freche Affen auf ihrem Aussichtsposten, lauern auf Snacks und liefern dabei unfreiwillig das eine oder andere Fotomotiv.
Schon am Fuß des Felsens spürt Ihr, wie Geschichte durch die Bäume weht. Alte Felsmalereien, präzise gehauene Steine und Ruinen alter Räume erzählen von einer Zeit, die Ihr Euch oben nur noch erahnen könnt. Doch das eigentliche Spektakel beginnt erst auf dem Gipfel: eine Aussicht, die Euch sprachlos macht – grenzenlose Weite, Dschungel, Seen, Wind im Gesicht. Für einen Moment steht Ihr dort, mitten im Himmel, und alles unter Euch wirkt kleiner und friedlicher.
Unvergesslich bleibt auch der Abstieg – wenn auch aus anderen Gründen. Als sich am Abend die Massen wieder auf den Weg nach unten drängen, schiebt Ihr Euch in endlos langsamer Schlange über die Treppen. Vordrängler, schmale Seitengänge, drückende Hitze, kaum Bewegung – ein halbstündiges Geduldsspiel in luftiger Höhe. Ein schwindelerregender Aufstieg, ein nervenraubender Abstieg – aber ein Erlebnis, das sich für immer in Eure Erinnerung brennt.
Impressionen
Dorfabenteuer und spirituelle Eindrücke
Am nächsten Morgen erlebt Ihr eine Dorf-Tour, die zunächst nach klassischem Touri-Programm klingt – und sich dann als echtes Highlight entpuppt. Erst holpert Ihr auf einem Ochsenkarren durch die Landschaft, danach gleitet Ihr mit dem Boot über den See, den Löwenfelsen immer im Blick. Im Dorf kocht Ihr gemeinsam mit den Einheimischen – einfach, authentisch, über offenem Feuer. Das Ergebnis: das wohl beste Essen der Reise. Zurück geht’s mit dem Tuk-Tuk, warmen Wind im Gesicht und diesem Gefühl von „genau für solche Momente sind wir hier“.
Am selben Tag besichtigt Ihr den Höhlentempel von Dambulla – unzählige Buddha-Statuen in allen Größen, eingebettet in beeindruckende Felskammern. Gleich daneben wacht der über 30 Meter hohe Goldbuddha über die Anlage. Beim Betreten gilt der lokale Respektkodex: barfuß, Schultern und Beine bedeckt, Frauen zusätzlich mit Kopfbedeckung.
Ein Sarong ist dafür ideal – leicht, bequem und schnell gebunden. Früher ein Kleidungsstück der einfachen Bevölkerung, ist er heute ein Symbol der Insel. Ich trug meine Shorts einfach darunter und konnte so problemlos zwischen Tempelbesuchen und Alltag wechseln. Praktisch, respektvoll – und ein kleines bisschen bewundert wird man dafür auch.
Dorfabenteuer und spirituelle Eindrücke
Am nächsten Tag unternehmt Ihr eine Dorf-Tour, die zunächst nach typischem Touri-Programm klingt – sich aber als echtes Highlight entpuppt. Mit einem traditionellen Ochsenkarren geht es los, bevor Ihr mit Blick auf den mächtigen Löwenfelsen über den See rudert. In einem kleinen Dorf bereitet Ihr gemeinsam mit Einheimischen euer eigenes Essen zu – mit einfachen Mitteln, aber mit ganz viel Herz. Diese authentische Erfahrung, begleitet von einem der besten Frühstücke der Reise, bleibt garantiert hängen. Per Tuk-Tuk geht es schließlich zurück – und Ihr nehmt das Gefühl mit, Sri Lanka ein Stück näher kennengelernt zu haben. Am Nachmittag besucht Ihr den Höhlentempel von Dambulla. In den Felsen erwarten Euch unzählige Buddha-Statuen, gekrönt vom über 30 Meter hohen goldenen Buddha des angrenzenden Tempels. Beim Betreten gilt Respekt: barfuß, Schultern und Beine bedeckt; für Frauen zusätzlich Kopftuch. Ein Sarong ist hier die perfekte Lösung – schnell umgebunden, bequem und traditionell. Mit Shorts darunter seid Ihr flexibel und habt Eure Wertsachen geschützt. Nebenbei sorgt es für bewundernde Blicke, wenn Ihr das Tuch so souverän bindet wie die Einheimischen.
Wenn ich von Städten rede, so ist übrigens der Übergang fließend; Landstraßen in dem Sinne gibt es zwar, doch sieht man sie nicht als solche, denn die Ränder sind dicht an dicht bebaut mit unzähligen Wellblechhütten und Vergleichbarem, wo man pausenlos Kokosnüsse, Blumen, Gebäck und sonstiges erwerben kann. Dies zeigt die grenzenlose Armut der Menschen, die nahezu nichts besitzt, doch zum Überleben Wasser kaufen muss und so auf zwei- bis dreitausend Rupien pro Familie am Tag (umgerechnet unter zehn Euro) angewiesen ist. Für uns natürlich recht angenehme Stopps, um eine King-Coconut zu trinken, wo wir auch viel lieber großzügiges Trinkgeld gaben als bei den schick angezogenen Händlern in der Stadt.
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